Abstieg und Neuaufbau

Es gibt innerhalb verschiedener Sportarten immer eine Anzahl kleinerer Orte, die in der einen oder anderen Sportart große Leistungen vollbringen. So kann von unserem Verein gesagt werden, dass er im Fußballsport über 12 Jahre in den höheren amateurklassen erfolgreich mitspielte. Die Gründe für den abstieg bahnten sich ab 1960 an, da infolge Spielermangels keine A-Jugend mehr spielen konnte und ebenfalls ab 1962 keine eigene Reservemannschaft.

Der Abstieg aus der 2. Amateurliga in der Saison 63/64 löste jedoch noch andere nachteilige Ereignisse aus. Gute Spieler fielen aus oder spielten in anderen Vereinen. Mit den ausbleibenden Erfolgen ging das Interesse am hiesigen Fussballsport immer mehr zurück. Die 1. Mannschaft musste schließlich 3 Jahre hintereinander bis in die 2. Kreisklasse absteigen. Der Abstieg in die 3. Kreisklasse wurde nur mit letzter Mühe abgewandt, da nach Abschluss der Saison der drittletzte Platz mit 10:30 Punkten erreicht wurde. Es war in dieser Zeit besonders schwer, alle Spiele durchzustehen. Die Zuschauer blieben fast ganz aus. Die übriggebliebenen Spieler bestritten den Spielbetrieb überwiegend aus eigenen Mitteln. Dem unermüdlichen Einsatz des Spielführers Ernst Scholtes ist es zu verdanken, dass der Spielbetrieb nicht ganz zum Erliegen kam.

Ab der Saison 67/68 wurde es langsam wieder besser, da zunehmend junge Spieler in die 1. Mannschaft eingebaut werden konnten. Einen guten Tabellenplatz erreichte die 1. Mannschaft in der folgenden Saison. Dann gelang im Spieljahr 69/70 die Meisterschaft in der 2. Kreisklasse Trier-Saar. Die Mannschaft war eine gute Mischung von überwiegend jungen und einigen älteren Spielern unter der spielerischen Führung von Bruno Schmitt. Wenn auch die Kreismeisterschaft gegen die Vereine Gutweiler und Köwerich nicht erreicht wurde, so war doch wieder ein schöner Erfolg mit dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse erzielt worden. Auch in der 1. Kreisklasse hielt die Mannschaft gut mit. Schöne, spannende Spiele waren zu sehen. Die Zuschauer kamen wieder zu den Spielen und unterstützten die Mannschaft. Wenn es auch zur erneuten Meisterschaft nicht ganz reichte, so war doch der 3. Tabellenplatz ein sehr achtbarer Erfolg unter einer spielstarken Konkurrenz.


Dieses Bild zeigt die 1. Mannschaft mit den Spielern Paul Schmitt, Edmund Schmitt, Bruno Schmitt, Werner Marxen, Erich Schmitt, Karl-Heinz Annen, Ewald Oberhausen, Richard Scholtes, Günter Willems, Torwart Alfred Müller, Adolf Reuter und Albert Konz.

Ab 1970 übernahm Karl Grimbach als Vorsitzender die Vereinsführung. Durch neue Ideen sorgte er für eine Wiederbelebung in allen Belangen. Aber auch der vom VfL Trier zurückgekehrte Bruno Schmitt sorgte durch seine Mitwirkung in der jungen Mannschaft für einen großen spielerischen Aufschwung, zumal er den größten Teil der Trainingsarbeit neben Albert Willems leistete. Als letzter Mann der Abwehr organisierte er diese und schoß einige sehr wichtige Tore, die uns am Ende der Saison 69/70 die Meisterschaft der 2. Kreisklasse brachten.

Er hatte eine junge und noch unerfahrene Mannschaft innerhalb eines Jahres zu einer Truppe geformt, dir zu den größten Hoffnungen berechtigte.
Zu dieser Truppe kam 1970/71 noch der Spieler Walter Lutz, der im Sturm für die nötigen Tore sorgen sollte.

In der 1. Kreiklasse Trier-Saarburg machte man sich berechtigte Hoffnungen auf einen guten Platz. Es fehlte noch etwas die Cleverness und so reichte es "nur" zum 2. Platz. hinter Hentern. Mit Recht hoffte man in der Saison 72/73 auf den Titelgewinn, da keine andere Mannschaft stärker erschien. Leider hatten wir das Pech, gleich zu Beginn der Saison 2 wichtige Spieler durch Verletzung zu verlieren, die fast für die gesamte Saison ausfielen. Aber in der Saison 73/74 war es dann endlich soweit. Unter der vorbildlichen Trainingsleitung des Trainingsassistenten Walter Lutz und den neu hinzugekommenen Jugendspielern Bernd Marx, Paul Schmitt und Robert Hoffmann wurde die Meisterschaft mit 10 Punkten Vorsprung und mit nur einem verlorenem Spiel - dem letzen - klar errungen.

Mit 48:4 Punkten und 99:27 Toren fürwahr ein stolzes Ergebnis. Auch im anschließenden Spiel um die Kreismeisterschaft gegen den Staffelsieger Mosel-Hunsrück, SV Trier-Olewig, wurde in einem großartigen Spiel mit 4:3 gewonnen.


Das Bild zeigt die 1. Mannschaft, die hauptsächlich von 1971-74 spielte.
von links: Werner Marxen, Alfred Müller, Josef Hoffmann, Robert Hoffmann, Walter Lutz, Edmund Schmitt, Bruno Schmitt, Helmut Bidinger, Bernd Marx, Adolf Reuter, Günter Willems, Paul Schmitt.

Aber noch war der Ehrgeiz unserer jungen Mannschaft nicht zufriedengestellt. Zu dieser Truppe kam noch in der Saison 1974/75 der Spieler Gernot Friedrich, der den jetzt 25-jährigen Bruno Schmitt als letzten Mann ablöste. Die Mannschaft war jetzt auf allen Posten gut besetzt. Und für die neue Saison hatte man sich einiges vorgenommen.

Die gute Kameradschaft der Mannschaft und ihr gesunder Ehrgeiz ließen noch einmal eine Steigerung erwarten. So war es für die Eingeweihten eigentlich nicht überraschend, dass diese Mannschaft auf Anhieb die Meisterschaft der A-Klasse Trier-Saarburg errang. Mit 33:19 Punkten und 58:35 Toren war der Vorsprung vor dem Zweiten sehr deutlich.

Es folgten die erfolgreichen Jahre in der Bezirksliga West, in die sich unsere Mannschaft glänzend einführte und im Spieljahr 74/75 als Neuling einen vorderen Tabellenplatz erreichte.
Unvergessen dürften dabei die Spiele gegen Ehrang, VfL Trier, Salmrohr, Prüm, Wittlich, Mayen und viele Fußballgrößen sein.
Auch in den Jahren 75/76 und 76/77 konnte die Mannschaft sich gut behaupten und erzielte beachtliche Tabellenplätze in der damals spielstarken Klasse.


A-Klassenmeister und Bezirksliga-Aufsteiger SV Krettnach.
Stehend von links: Betreuer Marx, J. Hoffmann, Edmund Schmitt, Marxen, Lutz, Friedrich, R. Hoffmann, Bidinger.
Knieend von links: Erich Schmitt, Willems, Müller, Marx, P. Schmitt.
Fehlend: A. Reuter, Britten, Oberhausen.